Ufodenthal Channel

[Misty]

Hatte Lindholms Schwarzes Herz noch liegen. Und den mir eeeeeendlich mal angeschaut.

Fand ihn ziemlich gut.

ich weiss, die Erstsendung ist schon ein Weilchen her, aber was für Gedanken habt ihr über diesen Tatort?

Wieder so ein Puzzle dass mir verschiedene Malen aufs falsche Bein gesetzt hat. Ich mag das.
Aber sehr rührend fand ich auch Lindholms persönliche Geschichte.
Ihre Raue (und wer "Atemnot" gesehen hat weiss warum) war sehr gut dargestellt fand ich.
Im Fundus Forum war man gar nicht so sehr darüber zu sprechen und fanden es entweder nicht lebensecht oder zu überzogen. Oder hatten sowiieso Mühe mit einer persönlichen Geschichte.
Aber wer schon mal in der Raue war oder Menschen kennt die .., weiss dass es viele Weisen gibt wie das sich äussern kann.

Bei Lindholm war es eine stille Zurückgezogenheit, ein fliehen eher, worin man aber sooooo sehr auch ihre Verzweiflung sieht.
Einerseits will sie nichts mehr fühlen und sucht ihren Zuflucht in Antidepressiva und ihre Arbeit. Anderseits sieht man jedoch auch dass sie noch immer ihre Arbeit gut tun möchte. Eine Arbeit wo man gerade nicht auf Intuition und Herz verzichten kann WILL man ihn gut machen können.
So wie Furtwängler diesen ganzen Streit in sichselbst dargestellt hat fand ich sogar imponierend.

Der Fal selbst war dann auch noch Puzzle genug um zusammen mit ihr dann auch noch an ihrer Intuition zu zweifeln.
Ichselbst hatte schon schnell auf jemand getipt, aber dann schnell danach auf jemand anders. Und dann NOCH auf jemand anders.
Hatte zwar erfolgreich einige Verdächtige ausgeschlossen, und lag dann am Ende doch noch gut mit meinem ersten Tip, aber dann war ich schon so viele Malen aufs falsche Bein gesetzt (und lag sowieso halb falsch mit eins meiner Einschätzungen) dass ich fand dass das gar nicht mehr zählte.

Jedoch, am Ende hatte ich schon was Mühe das Motiv zu verstehen.
DAS fand ich nun ein wenig mit den Haaren herbei gezogen.
Aber einigermassen überraschend fand ich den Ausgang schon.

Lindholms Hausgenosse Martin aber, nervt mich immer ein bisschen mehr.

Dieses Mal fand ich doch, er hatte schon eine gewisse Funktion im Ganzen:
Er wusste nicht wie er Charlotte in ihrem Leiden (seeliisch) erreichen kann. Er will sie - wie immer - unterstützen.
Einerseits lässt Lindholm das nicht zu. Anderseits versucht er das irgendwie auch viel zu heiter. Er will sie ablenken. Er macht Frühstück für sie. Quasselt - wie immer - über allerhand Unsinn. Will nicht wahr haben dass Arbeit Für Charlotte vielleicht eine art Heilungsmethode sein könnte. Und beschimpft sie dass sie überhaupt zur Arbeit geht.

Man kann aber eigentlich nicht sagen dass er etwas falsch macht.
Als guter Freund/Freundin will man immer diejenige sein die/der sein Freund besser fühlen kann. Aber bei einer Depression funzt das nicht immer so.

Es ist auch nicht immer deutlich was eine Depression auflöst. Was in diesem Tatort auch ganz schön gezeigt wird.
Man sieht aber den Moment wo es anfängt: Dieser Moment wo Charlotte nach einer wilden Autofahrt im Regen stand und ihre Fäuste sich langsam entspannten.
Was nun GENAU der Anlass war ... schwierig zu sagen.
Ich denke bei ihr waren es mehrere Anlässe. Fremden die ihr unverhofft , ungemeint und unerwartet so Prickel gegeben haben. Und dann war ein Moment wo allerhand zusammen kam (als sie von den Fall geholt wurde und sie jetzt komplett an ihrer Intuition zweifelte).
Sie flüchtete wieder und ihre Flucht war dann irgendwie auf ihrem Höhepunkt gelangt.

Seeeehr dramatisch.


Also ich finde dieser Tatort war nicht nur ein Fall. Und hat auf schöner Weise etwas sehr altägliches - wie einer Depression - haargenau ausgebildet.


ciao ciao
Misty
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