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Einmal Kopper, immer Kopper

 
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Jana
Herlock Sholmes
Herlock Sholmes


Anmeldungsdatum: 28.04.2005
Beiträge: 184
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: So 08 Feb 2009 09:18    Titel: Einmal Kopper, immer Kopper Antworten mit Zitat

Guten Morgen,
hier ein Artikel aus der "Welt" über Andreas Hoppe

Einmal Kopper, immer Kopper

Seine "Tatort"-Rolle an der Seite von Ulrike Folkerts hat Andreas Hoppe bekannt gemacht. Er spielt den Kommissar Kopper so überzeugend, dass man ihm auch den Fan italienischer Autos abnimmt

Einen Menschen von einsdreiundneunzig, breitschultrig und von kräftiger Statur, auf Verlangen in einen Innocenti Mini zu zwängen erfüllt womöglich den Tatbestand der Körperverletzung. Andreas Hoppe sah das damals mit 17 Jahren anders. Er quälte sich freiwillig in den rollenden Schuhkarton von gerade mal drei Meter Länge und 690 Kilo Leergewicht. Denn der Mini war sein erstes Auto. Heute, als "Tatort"-Kommissar Mario Kopper, würde er eine solche Handlung vermutlich als Straftat verfolgen.

Doch damals nahm er die räumliche Enge für die Freiheit auf vier Rädern gern in Kauf. Er erinnert sich aber noch, wie seine Kumpels reagierten: "Die haben sich totgelacht." Doch wie so oft im Leben entpuppt sich die erste Einschätzung als falsch. Denn die Vordersitze des Mini konnten auf einer langen Schiene bis an die Rückbank geschoben werden. Hoppe: "So reichte der Platz selbst für mich aus." Die Väter des Mini hatten den Zwerg mit Umsicht konzipiert.

Die Auto-Biografie des Andreas Hoppe alias Mario Kopper ist von italienischen Fahrzeugen beeinflusst. Sein erstes Auto, der Mini, stammt aus der Fabrikation des Mailänder Autobauers Innocenti. Als Kommissar des Ludwigshafener "Tatort" chauffierte er lange eine Giulia Super aus dem Hause Alfa Romeo. Seit einiger Zeit steuert er einen Fiat 130. Da Kommissar Kopper in dem Krimi italienische Wurzeln hat, ist das für die Zuschauer nachvollziehbar.

Doch auch die Autos haben ihren Lebenslauf. Nehmen wir das traurige Ende der Giulia Super in der Schrottpresse: Kopper zerriss es in dieser "Tatort"-Ausgabe beinahe das Herz - und Tausenden Alfa-Fans vor dem Bildschirm ebenfalls. Kopper weint noch heute der Geliebten hinterher: "Der Motorsound - einfach umwerfend."

Es wäre gut vorstellbar gewesen, wenn Kopper mit dem Wagen nach den Dreharbeiten einfach davongefahren wäre. So überzeugend spielt Hoppe seine Rolle als Kopper, fast so, als sei die Fiktion Realität. Aber privat durfte der Schauspieler den Wagen nie fahren. Das gute Stück wurde zwischengelagert. "Allerdings", so Hoppe, war der Aufbewahrungsort nicht gerade optimal, "die Giulia setzte Grünspan und Schimmel an und muffelte". Und gerostet ist sie auch.

Für das Ende der schönen Giulia sorgte "meine Kollegin, die hat ihn kaputt gemacht". Kommissarin Odenthal bretterte mit dem Wagen in eine Schwimmhalle. Sie ist entschuldigt. "Um ein Kind zu retten", so Hoppe. In der Schrottpresse versenkt wurde schließlich zwar eine Giulia Super, doch völlig ausgehöhlt. Alles noch Verwendbare war entfernt worden. Das tröstet den sensiblen Alfa-Fan.

Bei der Suche nach neuer Mobilität kam der Redaktion eine einleuchtende Idee: "Kopper, du hast doch ein schönes, altes Motorrad. Lass uns das einbauen." Da stellte sich der Kommissar quer, privat sei privat und bliebe privat. Seine Motoguzzi V 7, Baujahr 1969, gab er nicht her. Ihm reichte es, in der Öffentlichkeit nur mehr als Mario Kopper, der Kommissar, wahrgenommen zu werden. Aber Andreas Hoppe lebt privat quasi inkognito.

Dann wollten sie Kopper einen Alfa Spider andrehen. Der fiel beim ersten Probesitzen durch, "weil ich mit meinen Knien nicht unters Lenkrad passte. Und so auf Verbrecherjagd - das geht doch nicht." Mehr Bequemlichkeit versprach da schon der Fiat 130, üppig ausladend, der verzweifelte Fiat-Versuch, einen adäquaten Gegner für Opel Kapitän und Mercedes 300 auf den Markt zu bringen. Spötter nannten ihn später den S-Klasse-Lada. Dabei hatte sich Fiat redliche Mühe gegeben, den Luxus-Schlitten motorisch aufzupeppen: Das 1969 gebaute Modell mit einem 2,9-Liter-Antrieb mit oben liegenden Nockenwellen entwickelte 160 PS.

Ferrari-Konstrukteur Aurelio Lampredi hatte die Maschine geschaffen. Sie sollte ursprünglich Formel-2-Rennwagen antreiben. Später tat sie erfolgreich im Rallye-Renner Lancia Stratos ihren Dienst. Doch die Produktion des 130er endete bereits 1976 nach lediglich 15 000 gefertigten Exemplaren. "Kürzlich habe ich einen 130er am Rande der Beerdigung eines Mafia-Paten auf Sizilien im Fernsehen gesehen", so Kopper, "solche Kleinigkeiten freuen einen."

Im Internet werden heute noch einige Exemplare angeboten. Die Preise liegen zwischen 2900 und 9950 Euro. Dank Kopper und "Tatort" haben sie leicht angezogen.

Im wirklichen Leben, wo Kommissar Kopper Andreas Hoppe heißt, steuert der mächtige Mann einen Hyundai SUV. Da passen Mensch und Auto von den Ausmaßen zusammen. Außerdem hat Hoppe in der Nähe des Stettiner Haffs ein bäuerliches Anwesen, "da muss man mal was Sperriges transportieren". Ein erhöhter Fahrzeugboden ist auf den ländlichen Matschwegen durchaus von Vorteil. Und wenn er die Sitze flach macht, kann sogar ein großer Mensch wie er ausgestreckt liegen und schlafen: ein Wohnmobil für den Ernstfall. Hoppe, der auch in Berlin eine Heimstatt hat, sagt: "In der Stadt würde ich so ein Auto nie fahren."

Wobei, Hoppes Vorliebe geht schon in Richtung ordentlich Blech vor der Hütte. "Ich liebe die Dinos meiner Größe; beispielsweise die amerikanischen Pick-ups." Das liegt auch daran, dass Hoppe häufig in Kanada unterwegs ist und als junger Mann nach der Schauspielschule 16 000 Kilometer kreuz und quer durch Amerika gefahren ist. "Aber die Autos gurgeln ja 25 Liter weg. Das ist nicht zu verantworten." Sein Hyundai verbraucht rund neun Liter Diesel, "das geht noch, wenn ich mir dagegen so'n Porsche Cayenne angucke ..."

Beim Blick auf die PS-protzigen Wagen beschleicht Hoppe ein ungutes Gefühl. Je stärker der Wagen, desto aggressiver der Fahrer - diese Gleichung spürt er immer häufiger hautnah auf der Autobahn. "Und zwar habe ich ein klares Nord-Süd-Gefälle festgestellt. Ab Frankfurt wird es eng", klagt er, "wie oft die einem da fast auf dem Heck hängen, wie waghalsig die Lastwagen ausscheren, das ist schon ein Pokerspiel. Und da ist auch dieses Herrschaftsgehabe. Dass die Kleinen gleich wegspringen müssen, wenn die Porsches oder großen Audis kommen. Ekelig."

Da sitzt Andreas Hoppe schon lieber als Mario Kopper in seinem Fiat 130, mit Blaulicht auf dem Dach auf abgesperrten Straßen vor der Kamera auf Verbrecherjagd. Ob er noch Hoppe oder nach 13 Jahren Kommissar immer mehr Kopper ist? Hin und wieder wird eine Verschmelzung des Menschen und der Filmfigur spürbar. "Ich merke, wie ich Recherchen manchmal anders angehe", sagt er. "Das färbt schon ab. Man geht auf Spurensuche, fragt gezielt nach den Beweggründen. Das schwappt gelegentlich ins Privatleben über. Doch wenn ich anfinge, überall nur das Böse zu sehen, müsste ich aufhören."

Im "Tatort" hat sich Kopper vom Assistenten der Frau Odenthal zum Partner-Kommissar emanzipiert. Was zum "Übergewicht" von Kopper in Hoppes öffentlichem Leben führte. "Wo man hinkommt, bin ich Kopper. Den Hoppe gibt es nicht. Damit habe ich mich abgefunden. Doch es gibt Situationen, da kann ich die Sprüche nicht hören: ,Ach, haben Sie Frau Odenthal nicht dabei?'" Denn Andreas Hoppe hat sich persönlich von Mario Kopper auch emanzipiert: "Ich bin heute weiter weg von der Figur. Ich kenne den Kopper gut, bin es aber nicht."


lg Jana Cool
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